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Ein Bürgerbus für Feldatal – Initiative von Gewerbeverein und Rathauschef Bach erfolgreich!
Am Donnerstag, den 17.01.2019 nahmen der Gewerbeverein Feldatal und Bürgermeister Leopold Bach einen Bürgerbus, dessen Anschaffung das Land gefördert hat, entgegen. Übergeben wurde der Bus im Opel-Werk Rüsselsheim durch den stellvertretenden Ministerpräsidenten, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), und den Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer (CDU). Moderiert wurde die Veranstaltung am Donnerstag von Valerie Haller, ZDF-Börsenreporterin und Mitglied des Kuratoriums der Landesstiftung „Miteinander-in-Hessen“. Bürgerbusse mit ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern seien in ländlichen Regionen eine sinnvolle Ergänzung des regulären ÖPNV. Um den Start zu erleichtern und einen dauerhaften Betrieb sicherzustellen, fördere das Land Hessen Projekte mit seiner Offensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ mit jeweils 1,2 Millionen Euro in den Jahren 2018 und 2019. ‚Bürger fahren Bürger‘ – eine gelungene Initiative“, lobten Al-Wazir und Wintermeyer unisono.
Ein Seniorennachmittag ist für viele ältere Menschen eine gute Möglichkeit, sich auszutauschen. Wer nicht mehr mobil ist, muss auf dem Land vielerorts darauf hoffen, mitgenommen zu werden, dass ein Vereinsvertreter ihn mit dem eigenen Auto abholt oder zu Hause bleiben. Mit dem neuen Bürgerbus gibt es schon bald ein Angebot in der Gemeinde Feldatal, das darauf abzielt, solche und ähnliche Situationen zu vermeiden. Doch längst nicht nur ältere Menschen sollen davon profitieren.
Dem Gewerbeverein, in dessen Namen der Förderantrag gestellt wurde, obliegt die Unterhaltung des Busses, eines Neunsitzers vom Typ Opel Vivaro. Laut Schneider will der Gewerbeverein die laufenden Kosten unter anderem über den Verkauf von Werbeflächen am Fahrzeug finanzieren. Von der Einreichung des Betriebskonzeptes bis zur Zusage „hat es keine vier Wochen gedauert“, freut sich Michael Schneider. Bereits am 29. Oktober habe es einen Termin mit einem Mitarbeiter der Landesstiftung „Miteinander-in-Hessen“ gegeben, die den Verein bei der Antragsstellung für den Bürgerbus begleitet habe. „Am 28. November kam die Zusage.“
Eine wichtige Ergänzung zum regulären Nahverkehrsangebot
Der eigentliche Impuls zur Beantragung des Bürgerbusses sei von Bürgermeister Leopold Bach (parteiunabhängig) ausgegangen. Bach habe sich deshalb an den Gewerbeverein gewandt. „Bürgerbusse sind eine wichtige Ergänzung zum regulären Nahverkehrsangebot“, sagte Bürgermeister Bach. „Gerade älteren Menschen ermöglichen sie den Besuch von Ärzten, Apotheken und Geschäften, die sie in fußläufiger Entfernung nicht mehr finden. Aber ihr Wert geht weit über die Mobilität hinaus. Ein Bürgerbus ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Vehikel, um bürgerschaftliches Engagement und Zusammenhalt zu fördern. Ich freue mich sehr, dass es in Feldatal schon viele Menschen gibt, die dabei mitmachen. Der Bürgerbus trägt erheblich zur Steigerung der Lebensqualität in unserer Gemeinde bei. Ich bin sehr stolz darüber, dass wir zu den ersten 20 Kommunen in Hessen zählen die einen Bürgerbus erhalten“, so der hocherfreute Rathauschef.
„Es gab gewisse Richtlinien und Vorgaben für das Konzept und die Nutzung. Wichtig ist, dass der Bürgerbus keine Konkurrenz zum Öffentlichen Personennahverkehr ist“, erklärt Schneider. „Dass die Fahrer das ehrenamtlich machen. Und dann mussten wir noch darlegen, warum, wieso und weshalb dieses Angebot gerade für Feldatal sinnvoll ist und Ziel und Zweck des Ganzen benennen.“ Das sind in der Gemeinde „die Jugend und Senioren“. Bei der Zielgruppe Jugend die Vereine, „wenn beispielsweise Fußballverein oder Schützenverein Kinder zum Training fahren oder zu den Spielen“. Angedacht sei auch, dass der Bürgerbus als eine Art Kindergartenbus genutzt werde. Oder für ältere Menschen, wenn VdK oder Rotes Kreuz zu Seniorennachmittage einladen sowie um Senioren zu anderen Veranstaltungen wie den Bauernmarkt oder zu Blutspendeterminen zu fahren. Eine weitere Option sei, den Bus für Arztbesuche von Senioren einzusetzen, „die nicht mehr so mobil sind“, skizziert Schneider.
Gefahren wird der Bürgerbus laut dem Vorsitzenden des Gewerbevereins von Ehrenamtlichen der Nutzergruppen, die einen kleinen Personenbeförderungsschein haben müssen. „Wir haben aktuell elf Fahrer. Mit den Vertretern der Nutzergruppen hatten wir schon drei Treffen, um die Modalitäten und das weitere Vorgehen zu besprechen.“ Der kleine Personenbeförderungsschein, den das Land für die erste Runde an Fahrern übernehme – „später haben wir die Kosten zu tragen“ – beinhalte einen Sehtest, ein augenärztliches Gutachten, ein ärztliches Gutachten sowie ein Leistungsgutachten. Natürlich müssten alle Fahrer im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis sein.
Katja Habermehl vom Gewerbeverein steuerte den Opel am Donnerstag sicher in heimische Gefilde. Als Co-Piloten hatte sie Hubert Bernhard (Tag der Begegnung) und Kerstin Wahl (Gewerbeverein) mit an Bord. „Ich habe ihn sehr gut eingefahren“, erklärte Habermehl augenzwinkernd. Als wichtig erachtet die zweite Vorsitzende des Gewerbevereins den Bürgerbus für Feldatal, weil es sich dabei nicht nur um ein Angebot für ältere Menschen handele. Auch für Kinder sei der Bus wichtig – zum Beispiel, um sie zum Kindergarten zu fahren.
„Unser Bürgerbus wird ein Erfolgsmodell“, zeigte sich Bürgermeister Leopold Bach überzeugt. „Insbesondere für ältere Menschen und Personen, denen tagsüber kein Auto zur Verfügung steht, sind damit wesentliche Verbesserungen verbunden.“ Von ihm war der Impuls an den Gewerbeverein ausgegangen, am Förderprogramm des Landes teilzunehmen, das das Fahrzeug gestiftet hat. Den Antrag hatte der Verein gestellt, indem er ein Betriebskonzept für den Bürgerbus einreichte. Bereits elf Feldataler stellen sich als ehrenamtliche Fahrer zur Verfügung. Darunter zum Beispiel Hubert Bernhard (unsere Zeitung berichtete am Dienstag). „Die Mobilität ist ein sehr wichtiger gesellschaftlicher Faktor, um Freunde und Verwandte zu besuchen, um Arzttermine wahrzunehmen, um Einkäufe zu erledigen, Freizeit zu gestalten oder um vieles andere mehr zu realisieren“, erklärte Bach. Gerade ältere Menschen hätten oft nicht mehr die Möglichkeit, ihre Ziele mit einem eigenen Fahrzeug zu erreichen. „Deshalb war es mir ein besonderes Anliegen, mit einem neuen Angebot den öffentlichen Personennahverkehr in unserer Gemeinde zu verbessern.“ Bei allen Beteiligten bedankte sich Bach, „insbesondere aber bei Michael Schneider (Vorsitzender des Gewerbevereins) sowie meinem Bürgermeisterkollegen Sebastian Stang (Grebenhain) und Dr. Ute Lipp (Vorsitzende des Vereins ‚Bürger für Bürger Grebenhain‘), die uns bei der Erstellung des Konzeptes mit ihren Erfahrungswerten unterstützt haben.“
Weitere Fahrer gesucht!
Es werden noch ehrenamtliche Fahrer gesucht. Bei Interesse und Fragen hierzu wird darum gebeten sich bitte an Herrn Michael Schneider zu wenden.
Quellen: Auszugsweise Oberhessische Zeitung vom 15.01.2019 und 18.01.2019