Namen
Eine Altersbestimmung der Orte nach ihrem Namen wird oft als ungenau angesehen. Da aber eine Festlegung ihres Alters nach der ersten urkundlichen Erwähnung immer von den Zufälligkeiten des Aufschreibens und der Überlieferung abhängig ist, kann die Ortsnamenforschung doch allgemeine Anhaltspunkte über die Zeitabschnitte liefern, in denen erste Siedlungstätigkeiten wahrscheinlich sind.
Als älteste Orte in unserem Raum werden solche angesehen, deren Namen von einem Bach oder Fluss abgeleitet sind oder ursprünglich auf –aha = Wasser auslauten. Felda, in seiner alten Bezeichnung Feldaha mit der Endsilbe ‑aha = Wasser, dürfte hier einzuordnen sein und damit bereits von den Chatten in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung gegründet worden sein.
Im 4. und 5. Jahrhundert drängten Franken in den hessischen Raum. Ihre ersten Siedlungen, an der Ortsnamenendung ‑heim erkennbar, bildeten Inseln im besetzten Gebiet. Im Feldataler Raum sind sie nicht feststellbar.
Zu Beginn des 6 Jahrhunderts dezimierten große Pestepidemie auch die damals in unserem Gegend ansässige Bevölkerung. Erst im 7. Jahrhundert nahm sie langsam wieder zu. In dieser Zeit entstanden die Orte, deren Namen auf ‑bach ausgehen; Die ersten Spuren von Zeilbach sind wohl hier anzunehmen.
Zu den späteren Siedlungen bis zur Kaiserkrönung Karls des Großen im Jahr 800 gehören die Orte mit den Endungen ‑dorf und ‑hausen und die große Zahl derer, deren Namen weiter nichts als genitivische Personennamen sind. Beispiele hierfür sind Windhausen, Schellnhausen und Kestrich..
Die letzte Zeit, in der Siedlungen in größerem Umfange neu entstanden, waren die vier Jahrhunderte zwischen 800 – 1200. Wald wurde gerodet, Land urbar gemacht, auch höher gelegene Siedlungen an kleineren Bächen angelegt. Aus dieser Zeit stammen die vielen Orte, die auf ‑rod und ‑hain auslaufen, wie Ermenrod und Stumpertenrod. Aber immer noch entstanden Siedlungen, denen die Gründer ihren Namen gaben – Köddingen könnte hier seine Wurzeln haben.
Außer den erwähnten heute noch existierenden Orten wurden damals noch mehr als 30 weitere Siedlungen in den Feldataler Gemarkungen angelegt, die im Laufe der Zeit aber wieder aufgegeben wurden.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Besiedlung unseres Gebietes, bis auf das wahrscheinlich ältere Felda, zwischen dem 7. und 13. Jahrhundert erfolgte.
Die heutige Gemeinde Feldatal ist mit der Gebietsreform des Jahres 1972 als Zusammenschluss von 7 bis dahin selbständigen Gemeinden entstanden. Je weiter man jedoch in ihrer Geschichte zurückgeht, umso mehr Orte wird man finden, die in ihr aufgegangen sind. – Einige Abschnitte in der Entwicklung der Gemeinde sollen auf den folgenden Seiten dargestellt werden.