Streuobstwiesen heißen deswegen so, weil die hochstämmigen Bäume kunterbunt „verstreut“ mit großen Abständen und viel Platz auf einer Wiese stehen. Im Gegensatz zu Plantagen, wo sie schön geordnet in Reihen wachsen.
Größe und Alter der Bäume einer Streuobstwiese können ganz verschieden sein, ebenso wie die Sorten: Apfeln, Birne, Mirabelle, Kirsche, Zwetschge oder Walnuss.
Eine Streuobstwiese zu pflegen und zu erhalten ist viel Arbeit. Anders als in Plantagen muss hier vieles von Hand erledigt werden. Aber es lohnt sich: Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten leben hier. In den großen Baumkronen nisten Vögel. Käfer und Spinnen beleben die Borke, Schmetterlinge und Bienen lieben den Nektar der Blüten. Siebenschläfer oder Mäuse freuen sich, wenn sie heruntergefallenes Obst futtern können. An Hängen schützen die Bäume vor Erosion.
Die Fläche unter den Bäumen wird als Weideland genutzt oder als Mähwiese zur Heugewinnung. Auch die Aufstellung von Bienenkästen ist möglich. Auf den Einsatz von Pestiziden wird bei der Bewirtschaftung soweit wie möglich verzichtet. Aus den Früchten wird nach der Ernte oft Apfelsaft, Marmelade oder Likör gemacht. Die Produkte von Streuobstwiesen sind regional, naturbelassen und schonen die Umwelt, weil sie keinen weiten Wege zurücklegen bis wir sie verbrauchen dürfen.
Leider sind in den vergangenen Jahren viele Streuobstwiesen verschwunden. Sie geben nicht genug Ertrag ab oder müssen Straßen und Wohn-Siedlungen weichen. Wir alle können helfen, indem wir gezielt Obst und Obst-Produkte von Streuobstwiesen kaufen.